Wolf ist wie viele andere Orte der Mosel keltisch-römischen Ursprungs. Die Berghöhe hinter dem Ort diente bereits den Römern zum Betrieb eines Wachturmes. An gleicher Stelle wurde um 950 eine Bergkirche errichtet. Der noch heute zu sehende Ruinenturm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Hallen- und Chorreste stammen aus der Gotik.
Zunächst war das Kloster der Gottesmutter Maria »Unserer lieben Frauen« geweiht und wurde von dem gleichnamigen Orden geführt. Ab 1478 wirkten hier die »Goldenen Brüder vom gemeinsamen Leben«, nach Ihren Spitzhüten »Kogelherren« genannt. In dieser Zeit entsteht von 1498 bis 1500 ein Klosterneubau mit einer großen Kirche. Die Folgen der Reformation in der hinteren Grafschaft Sponheim sowie der Bau der heute noch stehenden Kirche im Ort ließen ab 1685 das Kloster mit der Kirche auf dem Berg langsam verfallen. Wie man heute noch erkennen kann, wurden im 18. und 19. Jahrhundert viele Häuser im Ort mit den Schiefersteinen des alten Klosters gebaut. Nach den Wirren des 30jährigen Krieges und insgesamt 6 französischen Kriegszügen und Besetzungen zwischen 1645 und 1814 wurde das Moseltal preußisch und Wolf dem Amt Zeltingen zugeordnet.
Durch die Halbinsellage des Ortes war Wolf sehr schwierig zu erreichen. Erst mit dem Bau der Moseltalbahn 1902/1905 auf der rechten Moselseite (Wolfer Seite) kam der Anschluss an die Nachbarorte und der technische Fortschritt des 20. Jahrhunderts auch nach Wolf. So wurde 1912 eine Wasserleitung und 2 Jahre später der Anschluss an das Stromnetz von Traben-Trarbach gebaut.
Die Moseltalbahn, scherzhaft auch als Saufbähnchen benannt, stellte leider ihren Schienenbetrieb im Januar 1963 wieder ein. Im Juni des gleichen Jahres wurde die Wolfer Brücke offiziell eingeweiht, obwohl die Verkehrsübergabe und damit auch die »letzte Fahrt« der Fähre bereits am 19. Oktober 1962 erfolgte.
In kurzer Folge hatte die Gemeinde Wolf hohe Ausgaben für den Brückenbau, den Straßenbau und den Bau einer eigenen Kläranlage (eine der ersten an der Mittelmosel) zu leisten, die zu einer relativ hohen Gemeindeverschuldung führten, was dann 1969, im Zuge der allgemeinen Verwaltungsreform, zum Anschluss an die Stadt Traben-Trarbach als Stadtteil führte.
Der alte Bahndamm der Moselbahn blieb uns noch bis ins Jahr 1996 erhalten. Jetzt sind auch diese letzten Spuren der Bahn, die immerhin dampfend und schnaufend 58 Jahre durch Wolf gefahren ist, nicht mehr da. Anstelle dessen haben wir jetzt ein schönes, breites Moselufer und seit 2003 auch endlich einen Schiffsanleger der Moselpersonenschifffahrt.